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Der Winkelschleifer ist ein wahres Multitool in der Werkzeugkiste. Es gibt einige Aufsätze, die wir Bastler gut gebrauchen können, um schöne Holzobjekte herzustellen. Im folgenden Artikel wollen wir dir einige Fräs- und Schleifaufsätze für die Holzbearbeitung vorstellen.
Übersicht der vorgestellten Aufsätze
Am Anfang wollen wir dir eine Übersicht, über die von uns vorgestellten Aufsätzen, geben. Durch Klicken auf den Link, kannst du direkt zum passenden Aufsatz springen.
1. Arbortech Turboplane fürs Grobe
2. THOR HM Scheibe ist etwas exakter
3. Die Mini Turbo für Detailarbeiten
4. Der TurboShaft macht gerade Kanten.
5. Der Kontur Sander schleift jede Wölbung
6. Fiberglas-Schleifscheiben sind die Allzweckwaffe
8. Welche Winkelschleifer geeignet sind
Was lässt sich mit den Aufsätzen für den Winkelschleifer alles machen?
Die meisten kennen den Winkelschleifer wahrscheinlich nur als Trenn- und Schleifgerät und das hauptsächlich für Metall. Aber seit ein paar Jahren entdeckten viele Hersteller auch das Potential von Aufsätzen für die Holzbearbeitung.
In erster Linie werden aber eher Bildhauer, Holzkünstler oder Bastler viel Freude an den verschiedenen Möglichkeiten haben. Für exakte Schreinerarbeiten sind die Aufsätze weniger gedacht.
Welche Aufsätze gibt es für den Winkelschleifer
Wir von Gipfelholz nützen den Winkelschleifer in erster Linie zum Schnitzen, zum Schleifen und Bürsten. Das sind auch die gängigsten Aufsätze, die es für die Holzbearbeitung auf dem Markt gibt. Die bekanntesten Hersteller sind dabei Arbortech, Kaindl, King Arthur Tool und Saburr Tooth.
Schnitz- und Frässcheiben für den Winkelschleifer
Wir nutzen zum Schnitzen vier verschiedene Scheiben. Die Arbortech Turboplane, das Arbortech Mini Turbo Kit, den Arbortech TurboShaft und die Thor HM Scheibe.
Die Arbortech Turboplane ist fürs Grobe

Mit der Turboplane kannst du in kürzester Zeit viel Holz abtragen. Wir nutzen sie, um zum Beispiel Wildholzschalen auszuhölen. Aber auch zum Entrinden von Baumstämmen eignet sich dieser Aufsatz gut. Dabei ist die Oberfläche vergleichbar mit einer grob geschnitzten Fläche. Ein Nacharbeiten ist definitiv nötig.
Für kleinere Werkstücke ohne Gewicht, wie Holzschalen, ist es bei diesem Werkzeug unbedingt notwendig ein vernünftiges Spannsystem zu nutzen, wie den Batavia CrocLock (Test und Vorstellung des Batavia CrocLock).
Denn dieser Aufsatz hat Kraft. Deshalb muss der Winkelschleifer immer mit zwei Händen geführt werden und das Werkstück sicher gespannt sein. Zusätzlich benötigst du noch eine Schutzbrille, um sicher mit der Turboplane zu arbeiten.
Einen ausführlichen Test der Arbortech Turboplane findest du auf unserem Blog Gipfelholz.
Preislich liegt die Arbortech Turboplane bei ca. 120 €.
Mit der grünen THOR HM-Scheibe lässt sich genauer Arbeiten

Die HM-Scheibe von Thor ist der Turboplane sehr ähnlich. Sie ist auch für die grobe Arbeit am Holz gedacht.
Da sie aber sechs Schneiden im Vergleich zu den drei Schneiden der Turboplane hat, ist die Oberfläche mit diesem Aufsatz schon deutlich besser. Dafür ist aber der Fräsfortschritt geringfügig kleiner.
Wir nutzen sie in erster Linie, um die groben Macken der Turboplane nochmals etwas zu glätten. Aber ehrlich gesagt braucht man nicht unbedingt beide Aufsätze, da sie sich doch sehr ähnlich sind. Es kommt darauf an, was einem wichtiger ist schneller Fortschritt oder etwas bessere Oberfläche.
Preislich ist die Thor Frässcheibe mit knapp 100 € etwas günstiger, als die Turboplane.
Die Mini-Turbo-Kit ist für feinere Carvingarbeiten

Anders als die beiden vorigen Aufsätzen hat das Mini-Turbo-Kit keine festen Schneiden, sondern besteht aus einem Schaft mit einem Trägerteller an dem zwei HM-Schneiden montiert sind. Diese gibt es natürlich auch als Ersatzteil.
Mit dem Mini Turbo lässt sich schon viel detailreicher und dosierter arbeiten. Gerade um den Schalen die passende Wölbung zu verpassen oder für das Entfernen von Macken der großen Scheiben eignet sich dieser 50 mm große Aufsatz perfekt. Auch Kettensägenkünstler und andere Bildhauer nutzen ihn für die Detailarbeit an ihren Skulpturen.
Zudem ist dieser Aufsatz wahrscheinlich die beste Einstiegsfrässcheibe, da sie sehr vielseitig ist und die Führung deutlich einfacher ist, als bei den großen Brüdern.
Die Mini Turbo von Arbortech testeten wir ebenfalls mit einem Werkzeugtest auf unserem Blog.
Preislich liegt das Mini-Turbo-Kit bei etwa 120 €.
Für gerade Kanten ist der Turbo Shaft die richtige Wahl

Der Turbo Shaft ist eine Mischung zwischen Oberfräse und Mini-Turbo-Kit. Mit diesem Tool lassen sich freihändig Fräsbahnen ziehen. Mit dabei ist ein Tiefenstellring, sodass auch die Tiefe gleichbleibend sein kann.
Wir nutzen ihn hauptsächlich, wenn wir gerade Kanten benötigen, wie zum Beispiel bei einer Holztasse. Oder aber, wenn der Platz zum Fräsen enger wird, kann der schlanke Turbo Shaft immer noch weiter in die Tiefe fräsen.
Arbortech Turbo Shaft Test befindet sich auch auf unserem Blog Gipfelholz.
Preislich liegt der Turbo Shaft bei 95 €.
Schleifaufsätze für den Winkelschleifer
Neben den Carving-Aufsätzen für den Winkelschleifer gibt es noch Schleifaufsätze. Wir verwenden in der Praxis zwei davon. Erstens den Kontursander von Arbortech und den Standard Schleifteller für Fiberglasscheiben.
Mit dem Kontursander lassen sich Wölbungen schleifen

Mit dem Kontur Sander lassen sich alle Wölbungen sehr gut schleifen. Und das garantiert ohne Brandspuren.
Der Aufsatz besteht aus einem Schaft mit einem kugelgelagerten Schleifteller aus Gummi. Auf diesen lassen sich (alte zugeschnittene) Schleifscheiben mit einer Schraube klemmen oder die etwas teureren Klebepads von Arbortech montieren.
Haupteinsatzgebiet des Kontur Sanders ist der Feinschliff. Mit einem groben Schleifpapier K60 lassen sich noch die letzten Macken entfernen. Danach kann die Körnung bis K600 stufenweise erhöht werden, um eine perfekte Oberfläche zu erreichen.
Wir nutzen das Tool sehr gerne, gerade für unebene Flächen, die es bei Treibhölzer, Schalen oder Skulpturen öfters gibt. Natürlich haben wir auch den Arbortech Contour Sander Test bei uns auf dem Blog.
Preislich liegt der Kontur Sander bei ca. 80 €.
Fiberglas-Schleifscheiben sind die Allzweckwaffe

Fiberglas-Schleifscheiben gehören zu den preiswerten Aufsätzen für den Winkelschleifer. Das System besteht aus einem Stützteller und den passenden Schleifscheiben.
Wir empfehlen für den Winkelschleifer eine sehr grobe Körnung (z.B. K40), wenn du damit Holz schleifen willst. Ansonsten entstehen schnell Brandstreifen im Holz. Alternativ kannst du aber auch einen Winkelschleifer mit Drehzahlregelung nutzen, dann gehen auch feinere Schleifscheiben bei niedriger Drehzahl.
Einsatzgebiet der Schleifscheiben ist das "Modellieren von Holz", sprich das Nachahmen einer Baumkante am Tisch, Kanten abrunden oder Messergriffe formen.
Preislich liegen die Schleifscheiben bei ca. 1 € und der Stützteller bei 10 €.
Aufsatz zum Bürsten von Holz

Ein sehr hilfreicher Aufsatz für den Winkelschleifer ist die große Nylonbürste. Damit lässt sich Holz bürsten. So kannst du dreckiges Holz schnell reinigen oder das Holz künstlich mechanisch altern lassen.
Darunter versteht man, dass die weichen Teile der Holzmaserung heraus gebürstet werden. So bekommt das Holz eine "Used-Haptik", da bei altem Holz der weiche Teil von der Witterung über die Jahre entfernt wird.
Aber vorsichtig: Die Bürste darf nur auf Winkelschleifern mit Drehzahlregelung in der niedrigsten Stufe betrieben werden, da die zulässige Drehzahl nur 2.500 U/min beträgt.
Preislich liegt die Rundbürste bei ca. 45 €.
Welchen Winkelschleifer soll ich mir für die Aufsätze kaufen?

Um die Aufsätze betreiben zu können ist natürlich ein guter Winkelschleifer Pflicht. Für die kleinen Aufsätze reicht noch ein preiswerter Winkelschleifer mit einer Leistung unter 1000 Watt.
Willst du aber die großen Scheiben betreiben, wirst du auf lange Sicht gesehen nicht an einem leistungsstarken Winkelschleifer vorbeikommen. Da sollte das Gerät mindestens eine Leistung von 1200 Watt haben.
Wir nutzen in unserer Werkstatt den Bosch GWS 13 CIE. Dieser Winkelschleifer hat genügend Leistung und hat zudem noch eine Drehzahlregelung. So ist er die perfekte Antriebseinheit für die Winkelschleifer-Aufsätze.
Fazit zu den Aufsätzen für einen Winkelschleifer
Dank der vielen unterschiedlichen Aufsätzen ist der Winkelschleifer bei uns sehr häufig im Einsatz. Zwar sind die Aufsätze - gerade von Arbortech - nicht gerade günstig, aber doch jeden Cent wert.
Wir nutzten auch schon Aufsätze anderer Hersteller, wie von Kaindl oder King Arthur, aber richtig überzeugt hat uns nur Arbortech.
Solltest du Fragen zu einem bestimmten Aufsatz haben, schreibe es einfach in die Kommentare, dann können wir dir noch gerne weiter helfen.
Und ansonsten würde es uns freuen, wenn du ein Like und unseren Hauptblog Woodstoneart besuchen würdest.
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JoJos-Workshop
Alles super beschrieben. Danke für diesen Artikel. 👍👍👍👍
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mahofema
mahofe
Top Beitrag danke👍
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SeeschrauberSe
Seeschrauber
Auch von mir: DANKE für den Beitrag! SUPER! Eine kleine Ergänzung: Ein paar Werkzeuge von Arbortec befinden sich auch in meiner Werkstatt. Für Feinarbeiten muß man die Flex allerdingssehr gut in beiden Händen halten - mit 1 Hand unmöglich. Für weitere Feinarbeiten benutze ich eine Bohrmaschine, bei ... View More
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Woodstoneart Blog
Seeschrauber ja das stimmt, ich habe dafür schon einen Winkelschleifer mit Drehzahlregelung.
Und dazu einen Geradschleifer mit Drehzahlregelung oder Dremel auch mit Drehzahlregelung.
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